Die Formel 1 gastierte am vergangenen Wochenende in Monaco. In unserem Rückblick Nummer 6/2023 schauen wir auf einen spannenden Grand Prix von Monte Carlo und erläutern, warum auch in diesem Rennen kein Weg an den übermächtigen Red Bull vorbeiführte.
Seit Anbeginn der Formel 1 rasen die Rennwagen der Königsklasse bereits durch die engen Häuserschluchten des Fürstentums von Monte Carlo. Etwas aus der Zeit gefallen wirkt dieser besondere Grand Prix dementsprechend natürlich immer. Ein Rennen, das in dieser Form heute unter keinen Umständen genehmigt werden würde. Zu bizarr sind die Gegebenheiten im dicht besiedelten Monaco für die Durchführung eines modernen Formel-1-Rennens. Sicherheitsauflagen, Platz für Mechaniker und Fracht, die enge, kurze und langsame Strecke an sich… all das sind Punkte, die alle Jahre wieder aufs Neue diskutiert und zunehmend kritischer beäugt werden. Und allen Widerständen zum Trotz, ist Monaco auch 2023 wieder Teil des Rennkalenders und liefert auf und neben der Strecke ein einzigartiges Spektakel mit etlichen Überraschungen. Nur ein Mann hat für Unvorhergesehenes nichts übrig: Max Verstappen. Stoisch und (beinahe) fehlerfrei hielt der Niederländer die Siegessträhne seiner Red-Bull-Mannschaft in dieser Saison am Laufen: der sechste Sieg im sechsten Rennen. Aber wie es dazu kam und was hinter dem Weltmeister passierte, ist überaus diskussionswürdig und bisweilen sensationell. Legen wir los!
Der wichtigste Samstag
Auf wenigen Strecken ist die Pole Position so wichtig wie in Monaco. Bei einem normalen Rennverlauf kann faktisch nicht überholt werden, selbst wenn der hinterherfahrende Pilot deutlich schneller ist als der Fahrer, der vorne liegt. Daniel Ricciardo verteidigte vor wenigen Jahren den Platz an der Sonne mit einem defekten Red Bull und rund 160 PS weniger Leistung als seine Konkurrenten. Ayrton Senna trieb 1992 den deutlich schnelleren Nigel Mansell in den Wahnsinn. Der Kampf der beiden um den Sieg im Fürstentum gilt als legendär und wird oft als Blaupause für defensive Meisterleistungen angeführt. Das sind nur zwei von etlichen Beispielen, die untermauern, dass die Pole Position in Monte Carlo im Grunde genommen die halbe Miete ist. Entsprechend viel Fokus liegt daher auf dem Samstag und dem Qualifying.
Dieses Jahr hatte das Monaco-Quali durchaus einiges in petto. Fehler, Unfälle, Überraschungen und einen unfassbar engen Kampf bis zum letzten Moment um den so wichtigen Platz an der Spitze. Wenige Minuten waren im ersten Abschnitt der Qualifikation vergangen, als der erste große Knall für Erstaunen sorgte. Ausgerechnet der Spezialist für Straßenkurse, Sergio Perez, pfefferte seinen Red Bull auf seiner zweiten schnellen Runde in die Leitplanken von Sainte Devote. Der Wagen wurde dabei beschädigt und Perez konnte natürlich nicht mehr weiterfahren. Nach einer kurzen Unterbrechung gelang es auch tatsächlich allen Piloten, die erste schnelle Runde des Mexikaners zu unterbieten. Somit war klar, dass Perez vom letzten Rang aus ins Rennen gehen würde. Sein Schicksal war in diesem Moment im Prinzip besiegelt. Auf vielen anderen Rennstrecken würde man im nachweislich schnellsten Auto der Startaufstellung noch locker in die Punkte fahren können, nicht aber in Monaco.
Auch das Q2 bot reichlich Spannung. Etwas mehr als zwei Minuten vor Ende der Session, also als alle auf ihren schnellen Runden unterwegs waren um auf einer möglichst griffigen Strecke eine persönliche Bestzeit in den Asphalt zu brennen, streifte Lando Norris ausgangs der Tabac-Kurve die Leitplanken und beschädigte sich die Aufhängung vorne rechts. Das führte einerseits zu einer Großtat seiner Mechaniker, die es schafften, die erforderliche Reparatur am MCL 60 in rund einer Viertelstunde durchzuführen. Damit schaffte es Norris dann tatsächlich an Q3 teilzunehmen, seine zuvor gefahrene Rundenzeit war gut genug dafür. Andererseits wurde dieser Fauxpas Lance Stroll zum Verhängnis. Dieser war nämlich gerade auf einer schnellen Runde unterwegs, fuhr allerdings über ein kleines Trümmerteil des McLaren und beschädigte sich dabei seinen Unterboden. Die Balance des Aston Martin war fortan im Eimer und Stroll kam nicht über Rang 14 hinaus. Auch sein Wochenende war damit so gut wie ruiniert.
Spannung bis zur letzten Sekunde
Was im dritten Quali-Abschnitt dann geboten wurde, war ein Monaco-Krimi vom Feinsten. Den Herzschlag seiner Fans strapazierte Lewis Hamilton bereits im ersten und zweiten Abschnitt der Qualifikation, als er stets in letzter Sekunde noch eine Zeit fuhr, die gut genug war, um in die jeweils nächste Runde einzuziehen. Den offenen Schlagabtausch um die Pole Position eröffnete aber zunächst Fernando Alonso, der im ersten Duell mit Verstappen noch vier Zehntel vor dem Weltmeister lag. Sainz und Leclerc legten nach und konnten sich zwischen Alonso und Verstappen schieben. Knapp dahinter lauerte schon Esteban Ocon. Exakt dieser Esteban Ocon legte dann beim finalen Kampf um Startplatz eins vor und setzte sich mit einer spektakulären Runde an die Spitze. Anschließend quetschte Leclerc eine super Runde aus seinem Ferrari und lag damit vor Ocon. Kurz darauf schüttelte Alonso dann eine Runde aus dem Ärmel, die um winzige 0.022 Sekunden schneller war als die Runde des Lokalmatadoren Leclerc. Verstappen war allerdings noch auf einer fliegenden Runde unterwegs, lag nach zwei von drei Sektoren allerdings über zwei Zehntel hinter der Alonso-Zeit. Würde es für den spanischen Altmeister reichen? Es wäre seine erste Pole Position seit 2012! Aber nein, meisterhaft umkurvte Max Verstappen die letzten zwei Ecken des engen Stadtkurses und entriss Alonso im letzten Moment noch die Pole Position. Wie eingangs erwähnt: Für Überraschungen hat Verstappen einfach nichts übrig.
Ein bitterer Schlussakkord in der Qualifikation: Ausgerechnet Charles Leclerc, der in seiner Heimat bisher stets von Pech verfolgt war, bekam nachträglich noch eine Strafe aufgebrummt. Er hatte Lando Norris im Tunnel auf dessen schneller Runde behindert und wurde entsprechend sanktioniert. Völlig richtige Entscheidung und einmal mehr ein grober Fehler des Ferrari-Kommandostands. Leclercs Renningenieur hätte ihm mitteilen müssen, dass hinter ihm noch Piloten gezeitete Runden fahren, stattdessen funkte er ihm Zwischenzeiten von Max Verstappen durch. Ein ärgerlicher und vermeidbarer Fehler. Esteban Ocon rückte deshalb allerdings sogar auf Startplatz drei, was ein absolut sensationelles Ergebnis für den Franzosen darstellte. Weitaus erfreulicher verlief das Quali auch für die Alpha-Tauri-Piloten. Nyck de Vries zeigte eine sehr ansprechende und saubere Leistung mit Rang 12, Teamkollege Yuki Tsunoda stellte seinen Boliden sogar auf Rang neun. Großartig!
Kein sonniger Sonntag
Aus guten Gründen gilt der Kurs in Monte Carlo als einer der schwierigsten im F1-Kalender. Die Konzentration über 78 quälend lange Runden aufrechtzuerhalten ist schon unter optimalen Bedingungen extrem schwer. Kommen noch äußere Einflüsse wie wechselndes Wetter dazu, wird es selbst für die besten Fahrer der Welt unglaublich schwierig über die gesamte Dauer des Rennens fehlerfrei zu bleiben. Umso erstaunlicher ist es, dass der Monaco-Grand-Prix 2023 ohne ein einziges Safety Car auskam. Zwar rodelten einige Piloten in die Auslaufzone, berührten hier und da die Bande oder waren sich nicht ganz über die Vorfahrt in die ein oder andere Kurve einig, insgesamt lief das Rennen aber doch sehr gesittet ab. Zudem scheinen die Fahrzeuge der aktuellen Generation enorm robust konstruiert zu sein. Erstaunlich wie viele Berührungen und Mauerküsse sie weitgehend unbeschadet überstanden. Die ein oder andere verbogene oder abgebrochene Nase gab es aber doch zu beklagen. Und bereits in den Trainings- und Quali-Sessions gaben einige Topteams unfreiwillig den Blick auf das Allerheiligste frei: den Unterboden ihrer Boliden! Dort wird bei den Ground-Effect-Autos ein erheblicher Teil des gesamten Abtriebs generiert. Entsprechend viele Geheimnisse machen die Mannschaften in der Regel daraus wie ihr Bolide „untenrum“ nun gestaltet ist. In Monaco gab es aber glasklare Aufnahmen der Bodenplatten von Ferrari, Mercedes und Red Bull. Ganz sicher werden nun sämtliche Teams exakt untersuchen, wer was macht und warum, um anschließend abzugleichen, inwiefern man Ideen der Konkurrenz womöglich für sein eigenes Fahrzeug nutzen könnte.
Vom Start weg dominant
Abgesehen von dem ein oder anderen Scharmützel im Hinterfeld, lief der Start des großen Preises von Monaco dieses Jahr überaus geordnet und harmlos. Alonso konnte keine Attacke gegen Verstappen reiten. Ohnehin war Alonso mit harten Reifen und damit auf einer anderen Strategie unterwegs als Max Verstappen, der auf Mediums ins Rennen ging. Abgesehen von Zhou Guanyu, der auf Soft gestartet und bereits nach einer Runde zum Wechsel an die Box gekommen war, um auf harten Reifen das Rennen zu Ende zu fahren, wählten alle Piloten entweder die harte Mischung oder eben Mediums. Rund 50 Runden plätscherte das Rennen dann auch einigermaßen vor sich hin und drohte zu einem strategisch geprägten Schachspiel zu mutieren. Gut, kleinere Dramen gab es schon. Beiden Williams-Piloten gingen die Reifen beispielsweise sehr früh ein und sie mussten bereits in Runde 18 (Albon) bzw. Runde 20 (Sargeant) stoppen und frische Gummis aufziehen lassen. Logan Sargeant fing sich kurz nach seinem Stopp einen Plattfuß ein und besuchte seine Boxencrew in Runde 23 erneut.
Die Versuche von Sergio Perez und Lance Stroll von ihren miserablen Startpositionen doch noch irgendwie nach vorne zu kommen, waren so verzweifelt wie zahlreich. Bereits in den ersten Runden machte Stroll Bekanntschaft mit Konkurrenten und Leitplanken. Auch Nico Hülkenberg versuchte es zu Beginn mit der Brechstange und wollte sich an dem ein oder anderen Konkurrenten vorbeidrängeln. Ohne Erfolg, dafür mit einem beschädigten Haas, der umgehend an der Box repariert werden musste. In Runde 35 fuhr Sergio Perez in der Hafenschikane Kevin Magnussen ins Heck, der merkwürdigerweise am Ausgang kurz bremste statt zu beschleunigen. Perez musste daraufhin an die Box um sich eine neue Nase abzuholen. Der Mexikaner erlebte ohnehin ein Wochenende zum Vergessen. Seine Chancen auf einen Zweikampf gegen Verstappen um den WM-Titel dürften nach Monaco gegen Null sinken, so klar muss man das leider formulieren. Sofern nicht eine Pannenserie epischen Ausmaßes über Verstappen hereinbricht, ist eigentlich schon entschieden, welcher der beiden Red-Bull-Piloten um die WM fahren wird. Und DASS ein Fahrer der Österreichischen Mannschaft Weltmeister wird, auch daran gibt es faktisch keine Zweifel nach rund einem Viertel der Saison. Ja, spannend ist das alles wirklich nicht. Aber wie Helmut Marko seit Wochen in diversen Interviews wiederholt: es ist nicht die Schuld von Red Bull, dass die anderen Konstrukteure ihre Boliden nicht auf die Reihe kriegen. Die Truppe um Stardesigner Adrian Newey hatte eben die besseren Ideen. Da hilft es auch nichts, dass Red Bull als amtierender Weltmeister per Reglement die wenigste Windkanalzeit zum Testen zugeschrieben bekommt. Aber zurück zum Rennen in Monte Carlo:
In Runde elf verlor auch Carlos Sainz die Geduld und startete einen halbgaren Angriff auf den vor ihm liegenden Esteban Ocon und räumte den Franzosen dabei fast ab. Aus dem Tunnel heraus war der Ferrari-Pilot etwas schneller, konnte sich aber nicht so recht entscheiden, auf welcher Seite er Ocon nun überholen wollte, verpasste dabei seinen Bremspunkt und streifte den Alpine dabei etwas. Resultat: ein leicht beschädigter Frontflügel am Ferrari und kleine Blessuren am Diffusor des Alpine. All diese kleinen Kämpfe und Scharmützel vermochten allerdings nicht so richtig Spannung aufzubauen. Diese kam ein klein wenig auf, als die Medium-Reifen bei Max Verstappen zwischen Runde 25 und 35 etwas Graining bekamen. Der Niederländer musste sein Tempo entsprechend drosseln. Die Überrundung einer kleinen Gruppe langsamer Piloten in just diesem Zeitraum half auch nicht unbedingt. Sein Vorsprung auf Fernando Alonso schmolz von etwas über elf auf knapp unter sechs Sekunden. Hätten die Reifen endgültig ihren Geist aufgegeben und hätte Verstappen zu diesem Zeitpunkt schon wechseln müssen: Alonso hätte eine realistische Chance auf den Sieg gehabt. Aber hätte, wäre, wenn gibt es in der Formel 1 nicht. Verstappen konnte sich durchbeißen und nach der Graining-Phase boten seine Mediums noch halbwegs ordentlichen Grip. Der Weltmeister konnte seinen Vorsprung auf Alonso jedenfalls wieder vergrößern. Neben der Pole waren genau diese Runden der Garant für Verstappens Erfolg im Fürstentum.
Und plötzlich: Regen!
Dass es ab etwa Runde 50 zu regnen begann, war ein Segen für den Grand Prix. Allerdings hatten nicht alle Teams ein gutes Wetterradar. Vielen war nicht klar, ob, wann und wie viel es regnen würde. Ja sogar ob der Regen überhaupt die Strecke erreicht, war ungewiss. Entsprechend unterschiedlich reagierten die Mannschaften auf das kühle Nass dann auch. Verstappen hatte es tatsächlich geschafft, seine Mediums so lange am Leben zu halten, was ihm einen zusätzlichen Boxenstopp sparte. Alonso war bekanntlich auf der harten Mischung unterwegs und würde sehr lange fahren, das war zu erwarten. Unerwartet hingegen war, dass ausgerechnet Fernando Alonso als erster der beiden Spitzenfahrer an die Box kam. In Runde 54 steuerte der Spanier seine Aston-Martin-Crew an und ließ – DAS war noch viel überraschender! – einen Satz Medium-Reifen aufziehen. Offensichtlich war Alonso davon ausgegangen, dass der Regen punktuell und leicht bleiben würde. Wie er im Interview nach dem Rennen zugab, war die Vermutung sogar, dass der Regen bald aufhören und die Strecke schnell abtrocknen würde. Unter diesen Umständen machte seine Entscheidung absolut Sinn. Allerdings wurde der Regen just zu diesem Zeitpunkt vehement stärker und traf in Windeseile auch die komplette Strecke. Rund 90 Sekunden später tanzte Alonso also wieder bei seiner Mannschaft an und holte sich in Runde 55 Intermediate-Reifen. Das war unter diesen Bedingungen die beste Wahl. In der gleichen Runde tauschte auch Verstappen seine ausgeleierten Mediums gegen frische Intermediates und damit war der Drops in Richtung Rennsieg eigentlich gelutscht. Alonso war durch den zusätzlichen Stopp über 20 Sekunden hinter Verstappen, dafür aber nur noch recht knapp vor Ocon, der bereits auf Inters unterwegs war.
Hinter der Spitze brach aber ziemliches Chaos aus. George Russell rutschte von der Strecke und kam relativ optimistisch (und weitgehend im Blindflug) auf selbige zurück. Dabei wurde er von Perez gerammt. Beide Piloten konnten weiterfahren, Russell erhielt allerdings – zurecht! – eine 5-Sekunden-Strafe für diesen Lapsus. Carlos Sainz driftete in einem beängstigenden Winkel in Richtung Auslaufzone und konnte einen heftigen Einschlag gerade so verhindern und weiterfahren. Lance Stroll verabschiedete sich in der Fairmont-Kurve (ehemals Loews-Haarnadel) von seinem Frontflügel und kurz darauf aus dem Rennen. Und um Yuki Tsunoda wurde es spannend. Der tapfere Japaner fuhr ein ausgezeichnetes Rennen, hielt sich die ganze Zeit auf Platz neun und damit in den Punkten. Eine großartige Leistung, die allerdings von nachlassenden Bremsen torpediert wurde. Nach einem lustigen Austausch am Boxenfunk (bei dem Tsunoda in seiner unnachahmlichen Art dem Team vorwarf, dass man ihn in einen Unfall zwingen wollte!), musste er zunächst beide McLaren-Fahrer passieren lassen, später noch einige Autos mehr. Schade. Am Ende stand ein dominanter Sieg von Max Verstappen, der einen fehlerfreien Alonso hinter sich halten konnte. Auch Esteban Ocon auf Platz drei fuhr ein beeindruckend fehlerfreies Rennen. Abgesehen von den wilden Bedingungen, hatte der Franzose im Prinzip das ganze Rennen über jemanden im Rückspiegel, der ihm seinen Podiumsplatz streitig machen wollte. Erst Sainz, später Hamilton und Russell im Doppelpack. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und fuhr konzentriert sein drittes Karrierepodium ein.
Fürstliche Randnotizen
Es gab auch ein paar stille Helden in dem Getümmel von Monaco, über die ich gerne noch ein paar Worte verlieren würde. Allen voran Nyck de Vries, der sich sehr unauffällig und besonnen aus allem Chaos raushielt und seinen Alpha Tauri sicher ins Ziel brachte. Auf Platz 12 gestartet, kam er auch an gleicher Position ins Ziel. Gut, Punkte gibt es dafür nicht. Aber dass de Vries auf einer Strecke, die er bereits kannte, deutlich konkurrenzfähiger sein würde, hatten alle bisher nur vermutet. Er hat in Monaco aber genau das bewiesen. Deutlich näher am Teamkollegen dran, keine Fehler trotz schwierigster Bedingungen. Das sollte dem Niederländer Auftrieb geben. Auch beide McLaren-Jungs verdienen ein Lob. Insbesondere Oscar Piastri, der zum ersten mal in einem Formel-1-Auto in den Häuserschluchten von Monte Carlo unterwegs war. Auch er fuhr blitzsauber und immer in der Nähe seines erfahrenen Teamkollegen. Punkte gab es am Ende für beide, auch das hilft sicher. Prima! Etwas untergegangen ist, aufgrund der herausragenden Leistung seines Teamkollegen Pierre Gasly. Er hatte im Prinzip ein ähnlich starkes Wochenende wie Ocon, landete aber „nur“ auf Rang sieben. Sowohl im Quali als auch im Rennen. Das ist in einem Alpine aber auch aller Ehren wert und folglich erwähnenswert. Maximal unauffällig unterwegs waren beide Alfa Romeo, wenngleich Bottas endlich wieder ein gutes Rennen zeigte. Auf Rang elf schnupperte der Finne zudem auch an den Punkten, das ging in Ordnung. Kein gutes Wochenende war es für Williams und Haas. Mögen sie in Spanien wieder weiter vorne mitmischen!
Fazit
FazitTOP:
- Esteban Ocon krönt seine super Leistung und fährt verdient auf das Podium. Auch Alpine-Teamkollege Pierre Gasly stark unterwegs.
- Max Verstappen fuhr im Quali mit einem irren dritten Sektor auf Pole Position und hatte den Grand Prix am Sonntag stets unter Kontrolle.
- Der Regen im letzten Renndrittel mischte den großen Preis von Monte Carlo richtig auf. Überraschenderweise kam das Rennen dennoch ohne Safety Car aus und es gab glücklicherweise keine nennenswerten Unfälle.
FLOP:
- Sergio Perez warf bereits im Q1 sein Monaco-Wochenende weg. Alle Versuche noch ein brauchbares Ergebnis zu erreichen, scheiterten. In dieser Form ist der Mexikaner leider kein ernstzunehmender WM-Kandidat.
- Auch Lance Stroll wirkte weitgehend überfordert. Etwas Pech im Quali erlaubte ihm nur Startplatz 14, auch für ihn war ein gutes Ergebnis damit unerreichbar. Am Ende schied er nach einem Mauerkontakt aus.
- Nico Hülkenberg hatte ebenfalls kein gutes Wochenende. Beide Haas waren im Quali schlecht unterwegs. Hulk probierte früh im Rennen mit der Brechstange etwas zu reißen, was nicht geklappt hat.